Die Hightech-Konsole ist schick, kompakt und kostet nur 399 Euro. Die PS4, die sich bereits über 2,1 Millionen Mal verkauft hat, umwirbt die Gamer vor allem mit höherer Leistung und verbesserter Grafik.
Darauf haben Spielefans lange gewartet. Endlich gibt’s die Playstation 4 – glänzende Power-Konsole in Schwarz, die mit ihrem abgeschrägten Design wirklich gut aussieht. Aber überzeugt sie auch in technischer Hinsicht? Wir konnten die Power-Konsole ausführlich testen und erklären Euch, wie sich die Konsole in der Praxis schlägt. Während Microsoft die Xbox One eher als Multimedia-Konsole sieht, will Sony vor allem Gamer ansprechen. Das eigentliche Killerargument könnte allerdings der Preis sein, denn Sony bietet die PS4 für 399 Euro an, ein Kampfpreis, der 100 Euro unter dem der Xbox One liegt. Und: Schon einmal sorgte Sony mit einem günstigeren Preis gegenüber der Konkurrenz für Furore.
Der Aufbau ist schnell erledigt. Die Playstation 4 ist weder zu groß, noch zu schwer und lässt sich so auch mal zu Freunden oder Bekannten mitnehmen. Power im Wohnzimmer: Satte 1.843 GFlops: Eine schnellere Spielekonsole als die PS4 gibts bislang nicht. Und: Sie liefert geballte High-Tech-Power – mit einem AMD-Achtkernprozessor, mit einer Radeon-Grafikkarte und 8 Gigabyte Arbeitsspeicher. Das macht die PS4 zehnmal leistungsfähiger als das Vorgängermodell – die PS3. Dabei ist das Gehäuse nur 27,5 Zentimeter breit, 5,3 Zentimeter hoch und 30,5 Zentimeter lang. Gut: Die gesamte Stromversorgung ist in die Konsole eingebaut, eine austauschbare 500-Gigabyte-Festplatte und ein Blu-ray-Player gehören zur Ausstattung.
Und Sony setzt bei den Anschlüssen der PS4 voll auf Digital. Neben HDMI, Netzwerk und Audio-Anschluss ist auch ein Port für die „Eye Kamera“ (Extra-Zubehör) vorhanden. Zum Aufladen der Controller gibt es zwei USB-3.0-Anschlüsse. Weil Sony auf AV- und Scart-Anschlüsse verzichtet, kann die PS4 nicht mit alten Röhrenfernsehern verbunden werden – aber mal ehrlich, wer nutzt denn noch ein altes Röhrengerät. Da blicken die Japaner lieber in die Zukunft, denn die Playstation 4 spielt Filme mit 4K-Auflösung ab – perfekt für die zukünftigen UHD-Fernseher.
Wenn man die Playstation 4 startet, ist sie erstaunlich leise, der Geräuschpegel steigt zwar im Lauf der Zeit etwas an, stört jedoch nicht beim Spielen. Das Bildschirmmenü ist komplett neu. Auf blauem Hintergrund dominieren Kacheln und einfache Symbole, die generell für eine gute Übersicht sorgen. Aber: das Potential dieser Power-Konsole lassen die aktuellen Spieletitel nur erahnen. Besonders die kurzen Ladezeiten machen Spaß und zeigen die enorme Rechenleistung der PS4.
Ausführlich testen konnten wir z.B. das Jump-and-Run-Game „Knack“, den Shooter „Killzone: Shadow Fall“, und das Action-Game „Assassin’s Creed 4: Black Flag“. Den Games sieht man es deutlich an, dass hier eine verbesserte Grafik werkelt, die in punkto Power Maßstäbe setzt. So demonstriert der Blockbuster „Killzone“ die grafischen Fähigkeiten der PS4 recht eindrucksvoll, sei es nun in atemberaubend detaillierten Panoramen futuristischer Städte oder in realitätsnahen Wasser-, Licht- und Raucheffekten.
Und beim Game „Assassins Creed 4“ wurde das Spiel u.a. mit zusätzlichen Effekten wie dichtem Rauch bei Seeschlachten aufgemotzt. Einziges Manko: Wer sich jetzt schon für die neuen Konsole entscheidet, sollte eines bedenken: die Spiele der PS3 kann man auf der neuen Konsole nicht nutzen.
Extras: Auch für die Playstation 4 gibts eine 3D-Kamera, sie gehört jedoch nicht zur Grundausstattung und man muss dafür rund 60 Euro extra berappen – damit bleibt man allerdings noch immer unter dem Preis für eine Xbox One von Microsoft. Vorteil: die Konsole kann dann auch via Sprache gesteuert werden, und auch die Streaming-Funktion wird kommen. So ist es zukünftig möglich, z.B. Spiele über WLAN auf eine PS Vita zu streamen.
Und dank der Playstation-App für iOS- und Android-Geräte kann man via Smartphone oder Tablet Spiele unterwegs kaufen. Die Konsole soll die Games dann bereits herunterladen, sodass Sie zu Hause sofort loslegen können. Großen Wert legt Sony auf soziale Netzwerke. So ist man dank eines Knopfes auf dem Controller in der Lage, schnell und unkompliziert Screenshots eines Spiels auf Facebook und Twitter zu posten. Neu ist auch die integrierte Videobearbeitung. So kann man kurze Videoclips mit dem Share-Button bearbeiten und anschließend mit anderen Spielern teilen. Außerdem sehen Sie Livestreams ihrer Freunde und können jederzeit ins Spiel einsteigen.
Der Dualshock-4-Controller ist das Glanzstück der neuen Playstation. Er ist minimal größer, griffigerund liegt dadurch besser in der Hand als der alte PS3-Controller. Auffälligste Neuerung ist das Touchpad an der Oberseite für zusätzliche Funktionen im Spiel. Und endlich dabei: Eine Buchse für Kopfhörer und Headsets direkt am Controller. Er liegt angenehm in der Hand, wiegt nur etwas mehr als 200 Gramm und ermöglicht eine präzise Bedienung. Man kann wirklich einfach und schnell navigieren. Nicht ganz so genau funktioniert das neue Touchpad: Bei „Assassins Creed 4“ etwa reagiert die Steuerung der Karte mit dem Touchpad nur sehr träge.
Mit den Analog-Sticks kann man einfacher und schneller navigieren. Im Befehlsmenü von “Killzone” lassen sich die Kommandos mittels Pad zwar genauer auswählen, doch auch hier ist das Steuerkreuz schneller. Die Lage des Touchpads in der Mitte des Controllers macht es zur schwierigen Fingerübung, Befehle zu geben, was in der Hitze des Gefechts schnell den virtuellen Tod zur Folge haben kann. Hier müssen sich die Spieleentwickler noch etwas einfallen lassen, um die Möglichkeiten des integrierten Touchpads besser zu nutzen.
Gelungen ist der Lautsprecher auf der Oberseite des Controllers. Soundeffekte wie Funksprüche oder Gespräche erklingen direkt vor dem Spieler und man kann jetzt auch Kopfhörer oder Headsets direkt am Controller anschließen. Neu ist auch die Leuchtleiste an der Vorderseite des Controllers. Sie soll eine verbesserte Erkennung durch die Kamera ermöglichen und zeigt mit unterschiedlichen Farben an, welcher Controller zu welchem Spieler gehört. Nachteil: dadurch wir der Akku stärker belastet, nach acht Stunden muss der Controller wiedr an die Konsole angeschlossen werden.
Unterhaltung im Wohnzimmer: Die Playstation 4 hat zahlreiche Entertainment-Funktionen, die nicht ganz so umfangreich ausfallen wie bei der Xbox One. Multimedia-Fans werden dennoch gut bedient. Im Shop von Playstation Plus finden sich Download-Spiele, Filme und TV-Serien zum Leihen und Kaufen und der Sony-eigene Musikdienst „Music Unlimited“ mit rund 22 Millionen Songs. Für Film-Fans legt Sony noch die Online-Videotheken Maxdome, Watchever, Lovefilm und Mubi nach. Playstation Plus wird für PS4-Besitzer fast schon Pflicht. Denn wer über das Internet spielen will, benötigt dafür zwingend ein Abo des Premium-Dienstes.
Als Mitglied erhält man dafür weitere Vorteile: Speicherstände können im Internet abgelegt werden und auf Konsolen von Freunden geladen werden. Viele Demos und Spiele werden für Plus-Abonnenten früher verfügbar. Jeden Monat gibt es Gratis-Spiele und andere Extras. PS4-Käufer erhalten einen Monat gratis. Danach kostet PS Plus 7 Euro pro Monat oder 50 Euro pro Jahr. Leider kann bei der neuen Konsole Videos, Musik und Bilder via WLAN nicht gezeigt werden, weil das dafür nötige DLNA-Protokoll nicht unterstützt wird. Auch hier will Sony bald nachbessern – wann ist noch nicht bekannt.
Fazit: Die Playstation 4 ist edel, schön und schnell und ein tolles Gerät für wahre Games-Liebhaber. Aber: Wie bei der Xbox One gilt: Zum Verkaufsstart sind zwar noch nicht so viele Top-Games verfügbar, aber die Titel zum Start zeigen, was die Konsole technisch kann. Da die wirklichen Kracher erst später (Frühjahr 2014) erscheinen, kann man mit dem Kauf noch warten. Erst kürzlich verschob z.B. Ubisoft das Spiel „Watch Dogs“ um mehrere Monate: Das Hacker-Abenteuer sollte eigentlich ein Highlight des Konsolenstarts werden. Sony selbst verschob das Rennspiel „DriveClub“ auf Anfang nächsten Jahres.
Und: Titel wie „Fifa 14“ oder „Assassin’s Creed IV“ sind bereits auf den Vorgängerkonsolen erschienen und bieten jetzt vor allem eine bessere Grafik. Abstriche müssen Nutzer einer Playstation 4 bei den Multimedia-Funktionen machen: keine DLNA-Unterstützung, keine Möglichkeit, externe Festplatten anzuschließen und Audio-CDs abzuspielen. Wer aber eine gute Spielekonsole zu einem günstigen Preis sucht, mit der man auch Filme auf Blu-ray oder via Stream sehen kann, ist mit der Playstation 4 bestens bedient.
Die Preise: Sony bietet für die Playstation 4 für 399 Euro an, zusätzlich gibt’s ein ein Dualshock-Controller und alle notwendigen Kabel sowie ein 30-Tage-Playstation-Plus-Gutschein. Danach kostet der Dienst 7 Euro für einen Monat, 15 Euro für drei Monate und 50 Euro für ein Jahr.
Die Technik der Playstation 4
- x86-64 Bit Achtkern-Prozessor mit 1,6 GHz (AMD „Jaguar“)
- Grafik: AMD Radeon (800 MHz, 1,84 TeraFlops)
- 8 GB GDDR5 Arbeitsspeicher (3 GB für Betriebssystem reserviert)
- 500 Gigabyte Festplatte – intern, austauschbar
- Anschlüsse: USB 3.0, HDMI, Aux (Playstation Eye Kamera)
- Laufwerk: Blu-ray (mit DVD-Unterstützung)
- Eingebautes WLAN (802.11 b/g/n), Ethernet (10BASE-T, 100BASE-TX, 1000BASE-T), Bluetooth 2.1 (EDR)
- Audio: S/PDIF, optischer Audioausgang
- Stromverbrauch: 80 bis 140 Watt
+ Link: Playstation 4